TEXT ê=0034BP Ein b|hmischer Fremdenf}hrer (Ausschnitt)BBvon Max ReinhardtBB"Alsdann bitte weiterzuspazieren. Alsdan, meine ergebenen Herr-Bschaftlichkeiten und meine verehrenden Damen, jetzt kommt dieBHaupts{chlichkeit, jetzt wern S` spitzen, - passen S` auf. DieseBgro~e, sch|ne Komplex, welche Sie jetzt in sich aufnehmen wer-Bden, ist der Herzoglich Waldsteinsche Palast. Um den gen}gendenB      ÜAusdehnung f}r diese gro~e Baulichkeit zu gewinnen, mu~ten 36BH{uslichkeiten niedergeschlagen und vernichtet werden. DieserBPalast wurde im Jahre 1621 von Herzog von Waldstein erzeugt. DerBHerzog von Waldstein wird Ihnen wohl bekanntlich sein. Ein Dich-Bter, namens Schiller, hat einiges }ber ihn geschrieben. Aber esBist ihm leider dabei ein Irrtum passiert. Der Herzog von Wald-Bstein hei~t n{mlich nicht Wallenstein, wie Herr v. Schiller be-B ×hauptet, sondern er hei~t nicht so. Er hei~t Herzog Albrecht,BEusebius Wenzel von Waldstein und war K.K. Generalissimus, Her-Bzog von Friedland und Mecklenburg und F}rst von Sagan und ent-Bsprang einem b|hmischen Geschlechte, Gott sei Dank. Er wurde imBJahre 1583 vom Lichte der Welt erblickt, und zwar speziell inBHermanic in B|hmen. Seine Mutter war eine geborene Smiricky. InBseinen Ruhepausen logierte Herzog von Waldstein in diese sch|neB ÜHerzoglich Waldsteinsche Palast. Sp{ter wurde er leider umge-Bbracht, von hinten, bei eine deitsche B}rgermeister in Eger. NoBja! Jeschisch Maria! Diese Palast ist noch heute Eigent}mlich-Bkeit von Waldstein, natirlich von sp{tere, geschlechtliche Gene-Brationen. Der Palast wird noch bewohnt von Nachk|mmlinge vonBHerzog von Waldstein, welche sich aber nur ganz kurze Zeit immerB}ber Prag aufhalten. Einige Teile des Geb{udes mu~ten natirlichB ãbereits einige Male repassiert werden. Alsdann bitte jetzt wei-Bterzuspazieren, ich werde Ihnen jetzt das Weitere auseinanderle-Bgen. Die erste R{umlichkeit, welche uns entgegentritt, ist dasBsogenannte Badeappartement von Waldstein. Diese BadeappartementBist, wie Sie sehen k|nnen, mit lauter tropfsteinf|rmige Ausw}ch-Bse behaftet. Hier in der Mitten befindet sich ein ger{umlichesBBassin, in welches Wasser gesch}ttet wurde, zum Zwecke von Ba-B Þden. Hier haben alsdann Herzog von Waldstein und seine GemahlinBschambriert. Diese Badeappartement wurde noch keine Renommierun-Bgen unterworfen, es hat sich bis heute in seine Urzustand gutBerhalten, wahrscheinlich ist es wenig benitzt worden. Hier f}hrtBeine Wendeltreppe zu einem Turm hinauf, auf welchen Herzog vonBWaldstein seine astronomischen Studien ver}bt hat, und zwar inBGemeinheit mit dem alten Gastrologen Seni. Da oben in diese Ora-B Ótorium haben s` alsdann die verschiedenen Sterne und andere hoheBGegenst{nde untersucht. Hier ansto~end befindet sich die gro~eBSpeiseterrasse. Von hier aus hat man, wenn man speist, einenBherrlichen Aussicht auf den prachtvollen, Heroglich Waldstein-Bschen Park. In diesem Park befindet sich ein Teich. Mit diesemBTeich hat es eine ganz merkwirdige Umst{ndlichkeit. EigentlichBis es gar kein Teich, insofern es kein Wasser mehr vorhandenB  =hat. Als n{mlich die CholQra in Prag strapezierte, wurdeB  Ú-002ABP behauptet, die CholQra sei von diese Teich aus entsprungen. AberBnatirlicher Weise, das ist eine gemeine Unm|glichkeit. ErstensBsind alle Tore fest verschlossen und viertens befindet sich al-Bles in reinliche Zustand bei uns hier. Aber natirlich die Deit-Bschen - no ja! Aber wir haben schlie~lich den Teich vom WasserBreinigen lassen, um alsdann diese bl|dsinnige Rederei ein Schlu~B Úzu machen. Aber wir haben daf}r aangeordnet, da~ die |ffentlicheBBetreuung des Herzoglich Waldsteinschen Parkes, die bis dahinBzug{nglich war, von nun an ein f}r allemal abstrahiert wird. NoBja! Alsdann hier in der Speiseterrasse hat Herzog von WaldsteinBmit andern Herzoglichkeiten seine festlichen Mittags- und Nacht-Bmahle absorbiert. Alsdann da is natirlicher Weise sehr lustvollBzugegangen. No ja, alsdann Platz war ja genug da. Hier sehn SieB ×eine gro~e Wandmalerei. Sie stellt eine Geschichtlichkeit vorBaus der griechischen Mittellogik, aber leider im Kost}m, undBzwar im Kost}m der damaligen Zeit. Nun erfolgt die n{chste R{um-Blichkeit, das sogenannte Spielzimmer oder Herrenzimmer. Hier hatBHerzog von Waldstein mit andere Hoheiten Karten oder W}rfel ver-Bspielt. Diese Sport war schon damals sehr verbreitert. Aanlie-Bgend an dieses Herrenzimmer war in fr}here Zeit auch ein kleinesB ØFrauenzimmer befindlich. Das ist aber heute leider nicht mehrBzug{nglich. Hier in der Mitten befindet sich ein Pferd, welchesBHerzog von Waldstein bei kriegerischen Feldz}gen benitzte. Die-Bses Pferd hat sich in seine historische Form und Weise bis heuteBerhalten. Natirlich ist es von innen ausgestopft. Nur der Hin-Bterteil ist schon einmal ersetzt worden. Es war n{mlich im LaufeBder Zeit schon etwas sch{dlich und mu~te renommiert werden. HierB Øan der Wand h{ngen einige alte Waffen, aber mit ganz alte Ob-Bstruktion. Hier ist auch ein Portr{t von der berichtigte TheklaBvon Schiller. In Wirklichkeit war sie aber nicht die Tochter vonBWaldstein, sondern irrtimlicherweise seine Nichte. Sie hie~ sichBThekla von Smiricky. Wie Sie aus dem Portr{t sehen k|nnen, warBsie auch nicht sehr begehrlich. Sie war mit eine kleine Schnurr-Bbart behaftet, ist jedoch au~erdem eine herzliche Erscheinung.B °Hier ist auch noch eine Abbildung. Da ist der scheckige Vetter,Bvon dem Schiller sagt: "Und Rrros und Rrreiter sahmnmls wieder."BIm Treppenh{uschen steht schlie~lich eine gro~e Bronzialstatute,Bnach welche Modell Herzog von Waldstein gearbeitet wurde. ImB}brigen hat die Dichterin Johanna Prehowlak dar}ber ein ausf}hr-Bliches Buch geschrieben und is bei Wawra am Graben f}r 1 GuldenB20 Kreuzer zu haben."B